John Bowers
Der Gründer von Bowers & Wilkins (zusammen mit Roy Wilkins, der aber nach kurzer Zeit ausschied) mit seinem unermüdlichen Streben nach bestmöglicher Klangwiedergabe ist bis heute im Unternehmen verwurzelt. Sein Wunsch, den bestmöglichen Lautsprecher zu bauen führt bis heute zu immer neuen, teilweise bahnbrechenden Innovationen.
Wir stellen hier besonders interessante und wegweisende Lautsprecherentwicklungen aus der Geschichte von Bowers&Wilkins vor.
1970
Die DM 70
Die DM 70 von 1970 ist ein Beispiel für einen Lautsprecher, der seiner Zeit voraus war und noch heute modern wirkt.
Ein breiter elektrostatischer Mittel-Hochtöner ist kombiniert mit einem großen dynamischen Baßtreiber.
Diese Kombination gab es damals auch bei anderen Herstellern, z.B. JansZen aus den USA. Sie hat sich nicht durchgesetzt, wahrscheinlich weil das dynamische Verhalten der Treiber zu unterschiedlich ist.
Die DM 70 ist heute ein gesuchtes Sammlerstück.
1974
Die Emphasis
1974 kamen die ersten Membranen aus Kevlar, lange ein typisches B&W Markenzeichen.
Die Emphasis im Design eines Blasinstrumentes war ein ausgesprochen futuristisches Modell. Die sich kontinuierlich vergrößernde Röhre des Gehäuses nimmt schon die spätere Nautilus-Technik vorweg. Den freigestellten Hochtöner findet man auch heute noch bei allen Topmodellen von B&W. Auch dieser Lautsprecher wird als Liebhaberstück hoch gehandelt.
Bowers & Wikins hat schon zu Zeiten, als andere noch klobige "Hasenkästen" in Eiche und Nußbaum bauten, avantgardistische Lösungen präsentiert.
1979
Die Matrix 800 Serie
Die Matrix 800 Serie von 1979 nahm schon das Design und die Konzeption der aktuellen Topmodelle vorweg, z.B. Gehäuse mit separat aufgesetzem Mittel- und Hochtöner. Auch die aufwändige Innenverstrebung der Gehäuse ("Matrix") wurde damals schon entwickelt.
Die Abstufung der Lautsprecherfamilie in eine Kompaktbox auf Ständer und mehrere Standboxen mit wachsenden Gehäusevolumen wurde bis heute beigehalten.
Ebenso die die Typenbezeichnungs-Reihung von 800 bis 805, wobei die kleinere Zahl das größere Modell bezeichnet. Die 805 ist seitdem immer die Kompaktbox auf Ständer.
1993
Die Nautilus
1993 war die Nautilus in Form einer Schnecke die Sensation und ein ganz wichtiger Technologieträger mit Wirkung bis heute. Die Form besteht aus einer Anzahl von vier sich verjüngenden Röhren, wobei die Röhre für den Bass in Form einer Schnecke gewickelt ist.
Der technische Hintergrund ist die Tatsache, dass eine sich verjüngende Röhre, abgestimmt auf den jeweiligen Übertragungsbereich des Töners (Hochtöner kurz, Bass lang), eine sehr wirksame gleichmäßige Bedämpfung eines Lautsprechers bewirkt.
Da die Länge der Röhre von der Wellenlänge der Übertragungsfrequenz abhängt, ergibt sich für den Bass eine Rohrlänge, die nicht mehr wohnraumtauglich ist. Daher der Kunstgriff mit der Form der Nautilus-Schnecke.
Diese 4-Wege Lautsprecher kommen mit einer aktiven externen Frequenzweiche und man benötigt dann pro Box 4 Endstufenkanäle. Also insgesamt 8 Mono- oder 4 Stereoendstufen.
1998
Die Nautilus-800-Serie
1998 kamen dann mit der Nautilus-800-Seriedie direkten Vorfahren der aktuellen Modelle auf den Markt und machten B&W zum weltweiten Marktführer bei HighEnd Lautsprechern. Die Vorstellung auf der HighEnd-Messe in Gravenbruch war eine Sensation. Die Technologie der Ur-Nautilus wurde hier umgesetzt in wohnraumtaugliche Formate und zu erschwinglicheren Kosten.
Die Abstufung der 800er Boxenfamilie wurde von den Matrix 800 Modellen von 1979 übernommen. Mit der extrem erfolgreichen Nautilus 800 Serie avancierte Bowers & Wikins zum weltweit führenden HighEnd-Lautsprecher-Hersteller.
Heute haben wir mit der 800 D4 Serie die 6. Inkarnation dieser legendären Lautsprecherlinie am Markt.
2006
Die Signature Diamond
2006 wurde anlässlich des 40-Jahre Jubiläums mit der Signature Diamond die Technik einer 2-Wege-Box auf die Spitze getrieben. Dieser limitierte Lautsprecher (500 in weiß, 500 in Wakeme) verfügte über einen Diamanthochtöner in einem Gehäuse aus italienischem Marmor.
Obwohl relativ zierlich, spielt die Signature Diamond ganz groß auf und ist ein echter Meilenstein in der Geschichte von B&W.
Von oben nach unten
In der obigen Historie haben wir die jeweiligen Topmodelle und Technologierträger vorgestellt. Die waren und sind für die meisten HiFi-Käufer nicht erschwingliche Traumlautsprecher.
Aber Bowers & Wilkins hat immer das , was sie an Technologie mit den Topmodellen entwickelt haben mit etwas Verzögerung in abgespeckter Form in die preisgünstigeren Lautsprecherfamilien der 300, CM, CDM, 600 und 700 Serie einfließen lassen. So kommt das mit kompromißlosem Aufwand erworbene Knowhow letzlich einer breiten Käuferschicht zugute.
B&W im Studioeinsatz
Bower & Wilkins Lausprecher wurden und werden auch gerne in Aufnahmestudios wie den Abbey Road - und Skywalker - Studios eingesetzt